Yukon und Alaska 2018
Alaska Marine Highway
und auf den Spuren der Goldgräber
Mit unseren Erzählungen von unseren Reisen in Alaska und Kanada haben wir wohl unsere Freunde Barbara und Roland und deren Sohn Lukas mit dem Alaskavirus infiziert. So blieb es nicht aus, dass sie uns fragten, ob wir sie auf eine unsere Unternehmungen mitnehmen könnten.
Daraufhin haben wir eine "Einsteigerreise" zusammengestellt: mit der Fähre der Alaska Marine Highway nach Wrangell, Juneau und Haines und auf dem Highway mit Zwischenstationen nach Dawson.
Flüge, Unterkünfte und Fähren wurden gebucht und Mitte Juli ging es dann endlich los.
Wir treffen uns auf dem Flughafen in Frankfurt und starten mit einem Direktflug der Condor nach Whitehorse im Yukon, Kanada. Das Einchecken und Boarden gestaltete sich etwas zäh und unorganisiert. So war es nicht verwunderlich, dass wir mit Verspätung starten. Der Flug selber war ruhig mit schönen Ausblicken auf Grönland.
Die Immigration war nach ein paar Minuten erledigt, aber bis alle ihr Gepäck haben vergeht beinahe eine Stunde. Dafür ist die Anmietung unseres Autos wieder problemlos und mit etwas Gepäcktetris ist auch alles sicher verstaut.
Ankunft in Whitehorse
Unsere erste Unterkunft ist bei Muktuk Adventures. Hier haben wir während unserer letzten Reisen schon mehrmals übernachtet. Der Gründer, Frank Turner, ist ein Veteran des Yukon Quest Hunderennens und hat lange den Rekord der schnellsten Zeit innegehabt. Im Winter kann man sich bei Muktuk im Hundeschlittenfahren probieren und im Sommer eine der Hütten mieten und einige Tage bei den Schlittenhunden verbringen. Heute genießtFrank seinen wohlverdienten Ruhestand auf seinem Anwesen. Wir treffen auf Manuela, die das Geschäft weiterführt und können nach dem langen Reisetag unsere Cabin beziehen.
Muktuk Adventures
Ach ja, es hat sich noch jemand im Gepäck mitgeschlichen. Der Plüschbiber unseres Enkelsohnes ist auch dabei. Erhört auf den Namen Biber und schon am Ankunftstag macht er die Bekanntschaft eines Artgenossen im Takhini River.
Nach einem Besuch bei Frank und seiner Frau Anne mit Wein, regen Gesprächen und alten Geschichten spazieren wir zurück zu unserer Hütte. Die Männer beschließen den Tag mit einem Bier bevor sich jeder in sein Bett verkriecht.
Zwischen 5 und 6 Uhr am nächsten Morgen sind alle wach, der gebraute Espresso hilft den letzten Rest Müdigkeit wegzuspülen. Nach einem kurzen Besuch bei den Hunden und Frühstück in der Lodge wird es Zeit Whitehorse und den Yukon zu erkunden. Das Wetter scheint mitzumachen, es ist wolkig aber trocken. Also ab ins Auto.
Yukon comes from the Native word "Yu-kun-ah" meaning "Great River"
Whitehorse ist die Hauptstadt des Yukon Territory liegt direkt am Yukon River. Dadurch war die Stadt schon früh ein Versorgungsort für die Schaufelraddampfer und die Goldgräber auf dem Weg zu den Goldfeldern. Die Stromschnellen, deren Kämme wie die Mähnen weißer Pferde aussahen, gaben der Stadt ihren Namen.
Wir fahren zum Miles Canyon. Hier mussten sich die Leute mit ihren Booten auf dem Weg zu den Klondike Goldfeldern durch die berüchtigten Stromschnellen des Yukon River kämpfen. Nicht alle haben es geschafft und sind gekentert und ertrunken.
Miles Canyon
Über die Hängebrücke führt ein Trail zum früheren Canyon City. Von dort aus ging es durch die Stromschnellen. Heute findet man nur noch ein paar Fundamente und jede Menge Blechdosen-Abfall.
Zurück in Whitehorse besichtigen wir den historischen Raddampfer SS Klondike. Leider war durch einsetzenden Regen das Sonnendeck teilweise gesperrt, so dass wir nicht das gesamte Schiff besichtigen konnten.
Von den 1860ern bis zu den 1950ern befuhren die Schaufelraddampfer den Yukon River und beförderten Waren und Passagiere.
Auf Regen folgt Sonnenschein und ein kurzes Sonnenbad.
Es ist inzwischen schon Nachmittag und da man nicht in Kanada gewesen ist, wenn man nicht einmal bei Tim Horton eingekehrt ist, machen wir das doch jetzt.
Wir machen uns auf den Rückweg zu unserer Cabin. Die Sonne bleibt uns erhalten und wir können uns gemütlich auf der Terrasse niederlassen. Später wird der Grill angeworfen und Steaks und Würstchen bruzzeln vor sich hin. Cecar's Salad und Yukon Gold Bier runden die Mahlzeit ab. Danach hat jeder die richtige Bettschwere und bald schlummern alle mehr oder weniger laut unter dem Dach.
mystische Morgenstimmung
Aufstehen und das Koffertetris lösen, Frühstück und dann auf nach Alaska. Heute ist Roland unser Fahrer. Es wird noch einmal aufgetankt und schon bald haben wir Whitehorse hinter uns gelassen. Das Wetter: heiter bis wolkig.
Fotostopp beim Emerald Lake
Vor Jahrtausenden noch ein See bildet der Seegrund heute auf 2,6 km² mit einer Reihe von Sanddünen die kleinste Wüste der Welt .
Carcross
Wir erreichen das Städtchen Carcross. Der Ort hieß früher Caribou Crossing , da die Karibuherden zweimal im Jahr hier durchzogen. In Zeiten des Goldrausches war der kleine Ort sehr bedeutend. Ein großes Sägewerk für den Bau von Booten, eine Post- und Telegrafenstation entstanden und 1900 wurde hier der letzte Nagel für die Strecke der White Pass Railway eingeschlagen und eine Eisenbahnstation gebaut.
IBei Mathew Watsons General Store genehmigen wir uns ein Rieseneis.
Ice Cream Cone - Waffle Cone -Pinecone - Traffic Cone...
Wir passieren die kanadische Grenze. Das Niemandsland bis zum Grenzübergang wirkt wie eine Mondlandschaft. Bei Nieselregen erreichen wir die US-Grenzstation. Bei einem supernetten Grenzbeamten (Gruppenfoto) bekommen wir unseren Einreisestempel und nehmen die letzten Kilometer bis Skagway in Angriff.
Alaska wurde im Jahre 1867 von Russland für weniger als 2 Cent pro Acre gekauft
Skagway und die nahegelegene Geisterstadt Dyea waren ab 1887 der Ausgangspunkt für über 40.000 Goldsucher auf dem Weg über den Chilkootpass zu den Goldfeldern im Yukon. Heute gehört ein großer Teil der Innenstadt Skagways, sowie der Chilkoot Trail und der White Pass zum Klondike Goldrush National Historic Park.
Auch Skagway ist inzwischen Kreuzfahrthafen. Bis zu fünf Schiffe ankern hier täglich. Auf jeden Einwohner kommen dann 10 Schiffstouristen. Von Skagway startet auch die Fahrt mit der historischen White Pass & Yokon Railroad zum Lake Bennett, eine spektakuläre Strecke mit wunderschönen Ausblicken.
In Skagway angekommen sehen wir schon von Weitem die großen Kreuzfahrtschiffe, die den Charme der alten Goldgräberstadt stören. Wie viele tausend Passagiere haben sie heute wohl ausgespuckt? Jedenfalls kommen uns jede Menge Tourbusse entgegen.
Wir können in unserem B&B "At the Whitehouse" schon einchecken. Wir waren vor Jahren schon einmal hier und finden die Unterkunft noch besser als damals.
Skagway
Dann geht es zu Fuß den Broadway entlang, wo sich ein Souvenirladen an den nächsten Schmuckladen reiht um die Kauflust der Kreuzfahrer zu befriedigen. Am Bahnhof der White Pass & Youkon Railroad kann Barbara die gebuchten Tickets für die Bahnfahrt am Nachmittag abholen. In der Bonanza Bar gibt es einen verspäteten Lunch und eine Runde Bier.
Zurück im B&B trennen sich unsere Wege. Roland, Barbara und Lukas brechen zur Zugfahrt auf und wir holen etwas Schlaf nach.
Fahrt mit der White Pass & Yukon Railway
Zum Abschluss des Tages treffen wir uns zum Dinner in der Skagway Brewing Co. zu Angus- und Bisonburger.
Heute Nieselwetter! Nach dem Frühstück schauen wir beim Outfitter vorbei um noch fehlendes Outfit einzukaufen. Heute Nachmittag auf der Fähre ist es sicher kühl und windig, eine warme Mütze für jeden ist da sicherlich nicht verkehrt.
Wir fahren aus der Stadt auf der Dyea Road zum Slide Cemetary. Der kleine zugewachsene Friedhof erzählt die Geschichte des "Palm Sunday Avalanche" am 8. April 1898. Trotz der Warnungen der Natives machten sich viele auf den Anstieg über den Chilkoot Pass zu den Goldfeldern. Niemand weiß genau wie viele Menschen diese Lawine begraben und in den Tod gerissen hat.
Am Ende der Straße liegen die Dyea Flats. Die Goldrush Boomtown mit Schiffsanleger, Zelten und Bergen von Ausrüstung und Proviant ist schon lange verschwunden und ein Biotop ist entstanden. Ein Hauch von Sommerwiese mit den letzten wilden Iris.
Zurück in der Stadt parken wir das Auto gleich beim Fährhafen. Das Terminal ist schon geöffnet und wir checken uns und das Auto gleich ein.
Es bleibt uns noch genügend Zeit bis die Fähre kommt. Wir sehen uns im Visitor Center einen Film mit historischen Bildern über den Goldrausch an und auch als Nichtkreuzfahrer muss etwas Shopping sein. Ein Food Truck verkauft Fish und Chips, wahlweise Heilbutt, Lachs und Rockfisch. Yummy! Ein letzter Gang führt uns zur Klondike Brewing Co., wo wir die Wahl zwischen drei Bieren haben (Double IPA, Hammerstone Brown, Coconut Brown.
Hier hat sich der Biber etwas übernommen.
Toren bereisen in fremden Ländern die Museen, Weise gehen in die Tavernen! (Erich Kästner)
Fähre nach Wrangell
DEST: WRANGELL - DEP: 18. Juli 07.45 p.m. - ARR: 19.Juli 10.15 p.m.
Come aboard!
Obwohl die Malaspina pünktlich eintrifft, zieht sich alles doch sehr in die Länge. Mit Verspätung können wir boarden und unsere Kabinen beziehen. Das Wetter ist weiterhin regnerisch, aber wir erkunden dennoch das Schiff. Bevor die Cafeteria schließt ordern wir noch Suppe und Chili.
Wir beobachten noch das Andockmanöver in Haines, dann geht es ab in die Kojen.
Heute ist Seetag. Der beginnt für Jürgen und Evi leider bereits um 4.00 Uhr, als wir fälschlicherweise zum Cardeck beordert werden um das Auto umzuparken (und das gleich zwei Mal!!!!) Außerdem regnet es in Strömen. Wir sind in Juneau. Bis wir wieder in den Schlaf kommen dauert es dann natürlich. So sind wir auch erst kurz vor acht wach und schaffen es gerade noch rechtzeitig zum 8-Uhr-Frühstück.
Nach der Regennacht bessert sich das Wetter zusehends und die Sonne kommt mehr und mehr durch. So kann es bleiben.
Allgemeines Sonnenbaden. Um 12 Uhr ist Nebel aufgezogen und das Nebelhorn schreckt uns auf. Trotz Nebel ist es angenehm an Deck.
Eine halber Stunde später ist die Sonne wieder da.
Nach einer Zwischenlandung in Kake geht es durch die Narrows bis nach Petersburg. Kurze Verschnaufpause für die Fähre, dann starten wir auf unseren letzten Streckenabschnitt. Da es ja auch bei Nacht hier Tag ist (O-Tion Barbara) genießen wir die vorbeigleitende Landschaft bis zur Landung in Wrangell gegen 10,15 p.m.
Wrangell liegt auf der Nordwestseite von Wrangell Island und zählt ungefähr 2.500 Einwohner. Wrangell zählt zu den ältesten Orten Alaskas und ist der einzige Ort, der unter drei Flaggen von vier Nationen regiert wurde - Tlingit, Russen, Briten und Amerikanern.
Die Fahrstrecke bis zu unserer Unterkunft, Zinovia B&B ist kurz und wir werden schon von Barb erwartet. Wir ziehen ein und nach einer Runde mit den letzten Yukon Gold geht es ab ins Bett.
Am nächsten Morgen sind wir kurz vor acht alle abmarschbereit. Heute geht es per Boot zur Bärenbebobachtung. Wir checken bei Alaska Vistas ein. Im benachbarten Coffeeshop decken wir uns noch mit Proviant für unterwegs ein. Dann geht es auch schon los zum Anan Wildlife Observatory. Hier fischen Schwarzbären und Grizzlies in den lachsreichen Gewässern. Die Zahl der Besucher am Tag ist begrenzt und der Zugang ist nur mit einem Guide gestattet.
Nach gut einer Stunde landen wir an. Ein Ranger erklärt uns wie wir uns im Bärenland zu verhalten haben. Dann geht es zu Fuß durch den Wald. Die Strecke führt über etwa einen Kilometer meist über Boardwalks zur Aussichtsplattform. Überall sind Bärenpfade zu erkennen, die Highways der Bären zu ihren Jagdgründen. Unser Guide achtet darauf, das uns unterwegs kein Bär überrascht. Hey Bear!!!
Wir erreichen die Plattform und die ersten Bären sind auch schon tüchtig am Fischen. Schwarzbärenmütter mit ihrem Nachwuchs tauchen auf. Während die Mutter fischt sitzen die Jungen auf dem "Kindergartenbaum" in Sicherheit. Jede Menge Weißkopfseeadler warten auf die Fischreste.
So vergeht die Zeit wie im Fluge und es wird Zeit für den Rückweg zum Boot. Immer schön wachsam bleiben, damit uns kein Bär überrascht oder wir ihn.
Biber flirtet derweil mit der Rangerin!
Die Grizzlies haben sich heute nur ganz in der Ferne blicken lassen, aber dafür haben uns die kleinen Cubs eine tolle Vorstellung geboten.
2012 gelang uns dieses Bild mit Grizzlies beim Fischen
Schwarzbär und Seeadler lauern in der Warteschlange
Anan 2012: Grizzly Mutter mit Cubs und auch ein Bär muss mal!
Die Rückfahrt ist etwas ruppiger und wir werden auf unseren Sitzen durchgeschüttelt. Es ist schon halb sechs als unser Ausflug endet. Nach einer Runde erfrischendem Cider auf der Terrasse unseres B&B machen wir uns zum Dinner auf. Die Optionen an Restaurants sind begrenzt. Wir entscheiden uns für das Stikene Inn. Hier scheint der ganze Ort eingekehrt zu sein. Wir ergattern noch einen Sitzplatz auf der Terrasse. Bei der Bestellung sagt man uns gleich, dass Trinken- und Essensausgabe länger dauern, was sich zu hundert Prozent bestätigt.
Morgen früh bringt uns die Fähre schon weiter nach Juneau, so bleibt leider keine Zeit mehr sich im Ort genauer umzusehen. Aber den Totempole Park haben wir uns dann doch noch angeschaut.
Wieder Seetag. Mit Stopps in Petersburg, Kake und Sitka geht es bis nach Juneau. Das Wetter ist wieder grandios.
Zuerst ist es etwas hektisch, es wird alles wieder zusammengepackt, ein weiters Mal das Koffertetris gelöst, Fahrt zum Fährterminal, dazwischen wenigstens ein Coffee to go! Einchecken, warten, boarden, Kabine beziehen.
Dann tritt Ruhe ein. Nur noch Deckchairs organisieren und dann sonnen und genießen.
Noch einmal durch die Wrangell Narrows
... und dann sind auch die Wale da!!!
Am nächsten Tag erreichen wir Juneau
Juneau ist die Hauptstadt von Alaska und liegt im Gastineau Channel, umgeben von Mt. Roberts und Mt. Juneau. Man erreicht die Stadt nur mit dem Flugzeug oder mit dem Schiff.
Juneau hat im Jahr fast eine Million Kreuzfahrtpassagiere und entsprechend touristisch ist die Innenstadt. Ein paar Meilen außerhalb liegt der Mendenhall Gletscher.
Mit dem Boot kann man durch Eisberge in den Tracy Arm Fjord zu den Gletschern fahren oder Wale beobachten.
When it comes to prepare for Juneau weather,
prepare for the worst and hope for the best!
Unsere Unterkunft liegt außerhalb des Touristentrubels am Auke Lake und heißt auch Auke Lake B&B. Hier ziehen wir für die nächsten Tage ein. Getränke- und Essensvorräte werden aufgestockt. Zum Dinner wird heute im Garten mit Blick auf den See gegrillt
Juneau: Auke Lake B&B
Hier kann man es aushalten!
Am nächsten Morgen geht es nach gemütlichem Frühstück bei unseren Hosts nach Downtown.
Noch sind die Straßen leer, bevor die Passagiere der Kreuzfahrtschiffe die Stadt einnehmen.
Best Legs in Town!
Lunch bei Tracy's King Crab Shack
Mendenhall Gletscher
Letzter Programmpunkt für heute ist die kurze Fahrt zum Mendenhall Gletscher. Vom Visitor Center hat man einen schönen Blick auf den Gletscher und den Waserfall. Lukas macht sich auf den kurzen Trail zum Wasserfall, die anderen nehmen die Angebote im Visitor Center an und informieren sich über Gletscher, Flora und Fauna bei Filmen und Vorträgen der Ranger.
Danach flüchten wir vor den Menschenmassen und machen uns auf den Rückweg zum B&B.
Der nächste Tag beginnt früh. Wir haben kurzfristig eine Tour mit Adventure Bound in den Tracy Arm gebucht und wir sollen schon um 8 Uhr beim Check-in sein. Wir steigen bei der "Captain Cook" ein undwir müssen erst einmal vorbei an den riesigen Kreuzfahrtschiffen. Wir kommen uns vor als säßen wir in einer Nussschale. Dann geht es hinaus aufs Meer in Richtung Tracy Arm, 50 Meilen südöstlich von Juneau.
Die Sonne scheint und die auftauchenden Eisberge funkeln. Wasserfälle, Berge und tiefe enge Täler säumen den Fjord.
Tracy Arm
Auf dem Rückweg noch einmal Bären am Ufer
Die Tour endet gegen 6 Uhr und wir lassen den Abend bei Bier und Snacks in Red Dog Saloon, einer Institution in Juneau. ausklingen.
Der Tag beginnt mit einem gemütlichen Frühstück nachdem es gestern so gut wie ausfallen musste.
Nach einer Shoppingrunde in der Innenstadt besuchen wir die Alaskan Brewing Co. mit Bierverkostung und Aufstockung des Biervorrates.
Auf dem Glacier Highway fahren wir zum "End of The Road" mit herrlichen Ausblicken auf das Wasser und die Berge. Beim Eagle Beach gibt es ein zünftiges Picknick mit Grillwürstchen vor traumhafter Kulisse.
Eagle Beach: Wer findet Biber?
Tagesabschluss: Mendenhall Lake
Heute geht die Reise weiter. Noch einmal eine kurze Fährfahrt nach Haines. Gegen Mittag wird das Auto beladen. Das Gepäcktetris klappt inzwischen einwandfrei, obwohl einige Tüten hinzugekommen sind. An einem kleinen Bootshafen gibt es zum Lunch die volle Dröhnung typischer amerikanischer Appetizer: Onion Rings, Chicken Tender, Popcorn Shrimps, Pommes und Milkshake.
Die schnelle Katamaran Fähre bringt uns in nicht einmal drei Stunden nach Haines.
Haines
Einwohner: 2.400; Hunde: 1.897; Seeadler im Herbst: 4.000; Vogelarten: 260
Haines empfängt uns bei schönstem Sonnenschein, umgeben von strahlenden Gletschern.
Unsere Unterkunft liegt auf einem Hügel im alten Fort Seward. Das Fort wurde 1902 zur Überwachung von Küste und Grenze erbaut. Nach WW II wurde es von Veteranen aufgekauft und dient heute als Kultur- und Kunstzentrum von Haines. In einem der Offiziershäuser ist unser B&B untergebracht.
Nach einem Dinner im Bamboo Room, einer Institution in Haines, mit Fish & Chips und einem Pitcher Bier der hiersigen Brauerei.
Zum Tagesabschluss fahren wir noch an den Chilkoot Lake, wo man immer die Chance hat einem Bären zu begegnen. es ist allerdings noch reges Treiben dort und so ist die Aussicht auf einen Bären gegen Null, aber am Fluss entdecken wir dann doch noch weit draußen einen Grizzly.
So geht es zurück zur Unterkunft und bei enem Drink lassen wir den Abend auf der Terrasse mit Reggae Musik von rechts und einer Geburtstagsparty von links ausklingen.
Es ist unglaublich, aber wieder strahlt die Sonne vom wolkenlosen Himmel. Noch einmal geht es in Richtung Chilkoot Lake. Dort treffen wir auf Grizzlydame Speedy mit ihren drei Jungen. Zwar etwas weit entfernt, aber mit Fernglas und durch das Tele sind sie gut zu beobachten.
Haines ist ein rühriges Städtchen, das immer etwas zu bieten hat. Wir haben Glück und an diesem Wochenende findet auf den Fairgrounds die Southeast Alaska State Fair statt. Wir löhnen 15 Dollar Eintritt und dürfen dafür den ganzen Tag bleiben. Zuerst geht es nach Dalton City, ein altes Kulissendorf aus Disney's Wolfsblut, ein kleiner Hauch von Goldgräberstimmung. In den Gebäuden sind heute Geschäfte untergebracht. Auf dem übrigen Gelände haben sich einheimische Aussteller und Verkäufer angesiedelt, auch Stände, die über Umwelt- und Tierschutz informieren gibt es und etwas Wahlkampf nebenbei kann auch nicht schaden. Es ist für jeden etwas dabei, so ist das Gelände gefüllt mit Einheimischen und Gästen, die ihren Spaß haben. Die Brauerei hat extra ein Jubiläumsbier (40 Jahre State Fair) gebraut, das ist allerdings am späten Nachmittag schon alles ausgetrunken.
Modeschau mit schrillen Recycling Outfits
Reggae Band Dread Onion
Am Abend verlassen wir die Fair und es reicht gerade noch zu einem Sundowner in der Port Chilkoot Distillery mit Gin-Cocktails. Pizza von gegenüber wäre dazu perfekt, aber die Pizzeria ist total überfordert und kommt mit dem Backen nicht hinterher. Drei Stunden wollen wir dann doch nicht warten.
On the road again goin' places that I've never been
Seein' things that I may never see again
And I can't wait to get on the road again
Nachdem wir in den letzten Tagen vor allem die Fähren der Alaska Marine Highway für uns fahren ließen, sind wir heute wieder mit dem Auto unterwegs. Es geht zurück nach Kanada, nach Haines Junction.
Zunächst geht es am gut gefüllten Chilkat River entlang. Wenn er so viel Wasser mit sich führt ist die Aussicht auf einen Bären wohl heute nicht so groß. Dann ist die einzige Attraktion im Fluss heute nur ein Fishwheel und danach holt uns die Summertime = Construction Time ein. Eine Felswand entlang der Straße wird mit Sprengladungen gespickt und wird in den nächsten Tagen wohl hochgehen.
Das Wetter ist immer noch wunderbar: Sonne pur!!! So haben wir ungetrübte Ausblicke auf die Berge. Wir fahren entlang von Flüssen und Bächen und ab und zu blinkt ein See in der Sonne. So lässt es sich reisen.
Wir überqueren die Grenze nach Kanada und steigen den Chilkat Pass (1.070 m) hinauf. Entlang des Kluane Nationalpark fahren wir bis zum Kathleen Lake und picknicken am Seeufer. Noch ein Strandspaziergang bevor wir die letzten Kilometer bis Haines Junction in Angriff nehmen.