Yukon und Alaska 2018
Alaska Marine Highway
und auf den Spuren der Goldgräber
Mit den Erzählungen von unseren Reisen durch Alaska und Kanada haben wir wohl unsere Freunde Barbara und Roland und deren Sohn Lukas mit dem Alaskavirus infiziert. So blieb es nicht aus, dass sie uns fragten, ob wir sie auf eine unsere Unternehmungen mitnehmen könnten.
Daraufhin haben wir eine "Einsteigerreise" zusammengestellt: mit der Fähre der Alaska Marine Highway nach Wrangell, Juneau und Haines und auf dem Highway mit Zwischenstationen nach Dawson.
Flüge, Unterkünfte und Fähren wurden gebucht und Mitte Juli ging es dann endlich los.
Wir treffen uns auf dem Flughafen in Frankfurt und starten mit einem Direktflug der Condor nach Whitehorse im Yukon, Kanada. Das Einchecken und Boarden gestaltete sich etwas zäh und unorganisiert. So war es nicht verwunderlich, dass wir mit Verspätung starten. Der Flug selber war ruhig mit schönen Ausblicken auf Grönland.
Die Immigration war nach ein paar Minuten erledigt, aber bis alle ihr Gepäck haben vergeht beinahe eine Stunde. Dafür ist die Anmietung unseres Autos wieder problemlos und mit etwas Gepäcktetris ist auch alles sicher verstaut.
Whitehorse
Unsere erste Unterkunft ist bei Muktuk Adventures. Hier haben wir während unserer letzten Reisen schon mehrmals übernachtet. Der Gründer, Frank Turner, ist ein Veteran des Yukon Quest Hunderennens und hat lange den Rekord der schnellsten Zeit innegehabt. Im Winter kann man sich bei Muktuk im Hundeschlittenfahren probieren und im Sommer eine der Hütten mieten und einige Tage bei den Schlittenhunden verbringen. Heute genießt Frank seinen wohlverdienten Ruhestand auf seinem Anwesen. Wir treffen auf Manuela, die das Geschäft weiterführt und können nach dem langen Reisetag unsere Cabin beziehen.

Ach ja, es hat sich noch jemand im Gepäck mitgeschlichen. Der Plüschbiber unseres Enkelsohnes ist auch dabei. Erhört auf den Namen Biber und schon am Ankunftstag macht er die Bekanntschaft eines Artgenossen im Takhini River.
Nach einem Besuch bei Frank und seiner Frau Anne mit Wein, regen Gesprächen und alten Geschichten spazieren wir zurück zu unserer Hütte. Die Männer beschließen den Tag mit einem Bier bevor sich jeder in sein Bett verkriecht.
Zwischen 5 und 6 Uhr am nächsten Morgen sind alle wach, der gebraute Espresso hilft den letzten Rest Müdigkeit wegzuspülen. Nach einem kurzen Besuch bei den Hunden und Frühstück in der Lodge wird es Zeit Whitehorse und den Yukon zu erkunden. Das Wetter scheint mitzumachen, es ist wolkig aber trocken. Also ab ins Auto.

Yukon comes from the Native word "Yu-kun-ah" meaning "Great River"

Whitehorse ist die Hauptstadt des Yukon Territory und liegt direkt am Yukon River. Dadurch war die Stadt schon früh ein Versorgungsort für die Schaufelraddampfer und die Goldgräber auf dem Weg zu den Goldfeldern. Die Stromschnellen, deren Kämme wie die Mähnen weißer Pferde aussahen, gaben der Stadt ihren Namen.
Wir fahren zum Miles Canyon. Hier mussten sich die Leute mit ihren Booten auf dem Weg zu den Klondike Goldfeldern durch die berüchtigten Stromschnellen des Yukon River kämpfen. Nicht alle haben es geschafft, sind gekentert und ertrunken. Heute ist der Fluß angestaut und die Stromschnellen sind dadurch verschwunden.
Miles Canyon
Über die Hängebrücke führt ein Trail zum früheren Canyon City. Von dort aus ging es durch die Stromschnellen. Heute findet man nur noch ein paar Fundamente und jede Menge Blechdosen-Abfall.

Zurück in Whitehorse besichtigen wir den historischen Raddampfer SS Klondike. Leider war durch einsetzenden Regen das Sonnendeck teilweise gesperrt, so dass wir nicht das gesamte Schiff besichtigen konnten.
Von den 1860ern bis zu den 1950ern befuhren die Schaufelraddampfer den Yukon River und beförderten Waren und Passagiere.
Auf Regen folgt Sonnenschein und ein kurzes Sonnenbad.
Es ist inzwischen schon Nachmittag und da man nicht in Kanada gewesen ist, wenn man nicht einmal bei Tim Horton eingekehrt ist, machen wir das doch jetzt.
Wir machen uns auf den Rückweg zu unserer Cabin. Die Sonne bleibt uns erhalten und wir können uns gemütlich auf der Terrasse niederlassen. Später wird der Grill angeworfen und Steaks und Würstchen bruzzeln vor sich hin. Cesar's Salad und Yukon Gold Bier runden die Mahlzeit ab. Danach hat jeder die richtige Bettschwere und bald schlummern alle mehr oder weniger laut unter dem Dach.
von Whitehorse nach Skagway
mystische Morgenstimmung
Aufstehen und das Koffertetris lösen, Frühstück und dann auf nach Alaska. Heute ist Roland unser Fahrer. Es wird noch einmal aufgetankt und schon bald haben wir Whitehorse hinter uns gelassen. Das Wetter: heiter bis wolkig.
Fotostopp beim Emerald Lake
Vor Jahrtausenden noch ein See, bildet der Seegrund heute auf 2,6 km² mit einer Reihe von Sanddünen die kleinste Wüste der Welt .
Carcross
Wir erreichen das Städtchen Carcross. Der Ort hieß früher Caribou Crossing , da die Karibuherden zweimal im Jahr hier durchzogen. In Zeiten des Goldrausches war der kleine Ort sehr bedeutend. Ein großes Sägewerk für den Bau von Booten, eine Post- und Telegrafenstation entstanden und 1900 wurde hier der letzte Nagel für die Strecke der White Pass Railway eingeschlagen und eine Eisenbahnstation gebaut.

Wir passieren die kanadische Grenze. Das Niemandsland bis zum Grenzübergang wirkt wie eine Mondlandschaft. Bei Nieselregen erreichen wir die US-Grenzstation. Bei einem supernetten Grenzbeamten bekommen wir unseren Einreisestempel und nehmen die letzten Kilometer bis Skagway in Angriff.
Alaska wurde im Jahre 1867 von Russland für weniger als 2 Cent pro Acre gekauft
Skagway und die nahegelegene Geisterstadt Dyea waren ab 1887 der Ausgangspunkt für über 40.000 Goldsucher auf dem Weg über den Chilkootpass zu den Goldfeldern im Yukon. Heute gehört ein großer Teil der Innenstadt Skagways, sowie der Chilkoot Trail und der White Pass zum Klondike Goldrush National Historic Park.
Auch Skagway ist inzwischen Kreuzfahrthafen. Bis zu fünf Schiffe ankern hier täglich. Auf jeden Einwohner kommen dann 10 Schiffstouristen. Von Skagway startet auch die Fahrt mit der historischen White Pass & Yukon Railroad zum Lake Bennett, eine spektakuläre Strecke mit wunderschönen Ausblicken.
In Skagway angekommen sehen wir schon von Weitem die großen Kreuzfahrtschiffe, die den Charme der alten Goldgräberstadt stören. Wie viele tausend Passagiere haben sie heute wohl ausgespuckt? Jedenfalls kommen uns jede Menge Tourbusse entgegen.
Wir können in unserem B&B "At the Whitehouse" schon einchecken. Wir waren vor Jahren schon einmal hier und finden die Unterkunft noch besser als damals.
Skagway
Dann geht es zu Fuß den Broadway entlang, wo sich ein Souvenirladen an den nächsten Schmuckladen reiht um die Kauflust der Kreuzfahrer zu befriedigen. Am Bahnhof der White Pass & Yukon Railroad kann Barbara die gebuchten Tickets für die Bahnfahrt am Nachmittag abholen. In der Bonanza Bar gibt es einen verspäteten Lunch und eine Runde Bier.
Zurück im B&B trennen sich unsere Wege. Roland, Barbara und Lukas brechen zur Zugfahrt auf und wir holen etwas Schlaf nach.
Fahrt mit der White Pass & Yukon Railway

Zum Abschluss des Tages treffen wir uns zum Dinner in der Skagway Brewing Co. zu Angus- und Bisonburger.
Heute Nieselwetter! Nach dem Frühstück schauen wir beim Outfitter vorbei um noch fehlendes Outfit einzukaufen. Heute Nachmittag auf der Fähre ist es sicher kühl und windig, eine warme Mütze für jeden ist da sicherlich nicht verkehrt.
Wir fahren aus der Stadt auf der Dyea Road zum Slide Cemetary. Der kleine zugewachsene Friedhof erzählt die Geschichte des "Palm Sunday Avalanche" am 8. April 1898. Trotz der Warnungen der Natives machten sich viele auf den Anstieg über den Chilkoot Pass zu den Goldfeldern. Niemand weiß genau wie viele Menschen diese Lawine begraben und in den Tod gerissen hat.
Am Ende der Straße liegen die Dyea Flats. Die Goldrush Boomtown mit Schiffsanleger, Zelten und Bergen von Ausrüstung und Proviant ist schon lange verschwunden und ein Biotop ist entstanden. Ein Hauch von Sommerwiese mit den letzten wilden Iris.
Zurück in der Stadt parken wir das Auto gleich beim Fährhafen. Das Terminal ist schon geöffnet und wir checken uns und das Auto gleich ein.
Es bleibt uns noch genügend Zeit bis die Fähre kommt. Wir sehen uns im Visitor Center einen Film mit historischen Bildern über den Goldrausch an und auch als Nichtkreuzfahrer muss etwas Shopping sein. Ein Food Truck verkauft Fish und Chips, wahlweise Heilbutt, Lachs und Rockfisch. Yummy! Ein letzter Gang führt uns zur Klondike Brewing Co., wo wir die Wahl zwischen drei Bieren haben (Double IPA, Hammerstone Brown, Coconut Brown.



Hier hat sich der Biber etwas übernommen.
Toren bereisen in fremden Ländern die Museen, Weise gehen in die Tavernen! (Erich Kästner)
Mit der Fähre nach Wrangell

DEST: WRANGELL: - DEP: 18. Juli 07.45 p.m. - ARR: 19.Juli 10.15 p.m.

Come aboard!
Obwohl die Malaspina pünktlich eintrifft, zieht sich alles doch sehr in die Länge. Mit Verspätung können wir boarden und unsere Kabinen beziehen. Das Wetter ist weiterhin regnerisch, aber wir erkunden dennoch das Schiff. Bevor die Cafeteria schließt ordern wir noch Suppe und Chili.
Wir beobachten noch das Andockmanöver in Haines, dann geht es ab in die Kojen.
Heute ist Seetag. Der beginnt für Jürgen und Evi leider bereits um 4.00 Uhr, als wir fälschlicherweise zum Cardeck beordert werden um das Auto umzuparken (und das gleich zwei Mal!!!!) Außerdem regnet es in Strömen. Wir sind in Juneau. Bis wir wieder in den Schlaf kommen dauert es dann natürlich. So sind wir auch erst kurz vor acht wach und schaffen es gerade noch rechtzeitig zum 8-Uhr-Frühstück.
Nach der Regennacht bessert sich das Wetter zusehends und die Sonne kommt mehr und mehr durch. So kann es bleiben.
Allgemeines Sonnenbaden. Um 12 Uhr ist Nebel aufgezogen und das Nebelhorn schreckt uns auf. Trotz Nebel ist es angenehm an Deck.
Eine halbe Stunde später ist die Sonne wieder da.
Nach einer Zwischenlandung in Kake geht es durch die Narrows bis nach Petersburg. Kurze Verschnaufpause für die Fähre, dann starten wir auf unseren letzten Streckenabschnitt. Da es ja auch bei Nacht hier Tag ist (O-Ton Barbara) genießen wir die vorbeigleitende Landschaft bis zur Landung in Wrangell gegen 10,15 p.m.
Wrangell liegt auf der Nordwestseite von Wrangell Island und zählt ungefähr 2.500 Einwohner. Wrangell zählt zu den ältesten Orten Alaskas und ist der einzige Ort, der unter drei Flaggen von vier Nationen regiert wurde - Tlingit, Russen, Briten und Amerikanern.
Am nächsten Morgen sind wir kurz vor acht alle abmarschbereit. Heute geht es per Boot zur Bärenbebobachtung. Wir checken bei Alaska Vistas ein. Im benachbarten Coffeeshop decken wir uns noch mit Proviant für unterwegs ein. Dann geht es auch schon los zum Anan Wildlife Observatory. Hier fischen Schwarzbären und Grizzlies in den lachsreichen Gewässern. Die Zahl der Besucher am Tag ist begrenzt und der Zugang ist nur mit einem Guide gestattet.

Nach gut einer Stunde landen wir an. Ein Ranger erklärt uns wie wir uns im Bärenland zu verhalten haben. Dann geht es zu Fuß durch den Wald. Die Strecke führt über etwa einen Kilometer meist über Boardwalks zur Aussichtsplattform. Überall sind Bärenpfade zu erkennen, die Highways der Bären zu ihren Jagdgründen. Unser Guide achtet darauf, das uns unterwegs kein Bär überrascht. Hey Bear!!!
Wir erreichen die Plattform und die ersten Bären sind auch schon tüchtig am Fischen. Schwarzbärenmütter mit ihrem Nachwuchs tauchen auf. Während die Mutter fischt sitzen die Jungen auf dem "Kindergartenbaum" in Sicherheit. Jede Menge Weißkopfseeadler warten auf die Fischreste.
So vergeht die Zeit wie im Fluge und es wird Zeit für den Rückweg zum Boot. Immer schön wachsam bleiben, damit uns kein Bär überrascht oder wir ihn.
Biber flirtet derweil mit der Rangerin!
Die Grizzlies haben sich heute nur ganz in der Ferne blicken lassen, aber dafür haben uns die kleinen Cubs eine tolle Vorstellung geboten.
2012 gelang uns dieses Bild mit Grizzlies beim Fischen
Schwarzbär und Seeadler lauern in der Warteschlange
Anan 2012: Grizzly Mutter mit Cubs und auch ein Bär muss mal!
Die Rückfahrt ist etwas ruppiger und wir werden auf unseren Sitzen durchgeschüttelt. Es ist schon halb sechs als unser Ausflug endet. Nach einer Runde erfrischendem Cider auf der Terrasse unseres B&B machen wir uns zum Dinner auf. Die Optionen an Restaurants sind begrenzt. Wir entscheiden uns für das Stikene Inn. Hier scheint der ganze Ort eingekehrt zu sein. Wir ergattern noch einen Sitzplatz auf der Terrasse. Bei der Bestellung sagt man uns gleich, dass Trinken- und Essensausgabe länger dauern, was sich zu hundert Prozent bestätigt.
Morgen früh bringt uns die Fähre schon weiter nach Juneau, so bleibt leider keine Zeit mehr sich im Ort genauer umzusehen. Aber den Totempole Park haben wir uns dann doch noch angeschaut.
Fähre von Wrangell nach Juneau
Wieder Seetag. Mit Stopps in Petersburg, Kake und Sitka geht es bis nach Juneau. Das Wetter ist wieder grandios.
Zuerst ist es etwas hektisch, es wird alles wieder zusammengepackt, ein weiteres Mal das Koffertetris gelöst, Fahrt zum Fährterminal, dazwischen wenigstens ein Coffee to go! Einchecken, warten, boarden, Kabine beziehen.
Dann tritt Ruhe ein. Nur noch Deckchairs organisieren und dann sonnen und genießen.
Noch einmal durch die Wrangell Narrows
... und dann sind auch die Wale da!!!
Am nächsten Tag erreichen wir Juneau

Juneau
Juneau ist die Hauptstadt von Alaska und liegt im Gastineau Channel, umgeben von Mt. Roberts und Mt. Juneau. Man erreicht die Stadt nur mit dem Flugzeug oder mit dem Schiff.
Juneau hat im Jahr fast eine Million Kreuzfahrtpassagiere und entsprechend touristisch ist die Innenstadt. Ein paar Meilen außerhalb liegt der Mendenhall Gletscher.
Mit dem Boot kann man durch Eisberge in den Tracy Arm Fjord zu den Gletschern fahren oder Wale beobachten.

When it comes to prepare for Juneau weather,
prepare for the worst and hope for the best!
Unsere Unterkunft liegt außerhalb des Touristentrubels am Auke Lake und heißt auch Auke Lake B&B. Hier ziehen wir für die nächsten Tage ein. Getränke- und Essensvorräte werden aufgestockt. Zum Dinner wird heute im Garten mit Blick auf den See gegrillt
Am nächsten Morgen geht es nach gemütlichem Frühstück bei unseren Hosts nach Downtown.
Noch sind die Straßen leer, bevor die Passagiere der Kreuzfahrtschiffe die Stadt einnehmen.


Best Legs in Town!
Lunch bei Tracy's King Crab Shack




Mendenhall Gletscher


Letzter Programmpunkt für heute ist die kurze Fahrt zum Mendenhall Gletscher. Vom Visitor Center hat man einen schönen Blick auf den Gletscher und den Wasserfall. Lukas macht sich auf den kurzen Trail zum Wasserfall, die anderen nehmen die Angebote im Visitor Center an und informieren sich über Gletscher, Flora und Fauna bei Filmen und Vorträgen der Ranger.
Danach flüchten wir vor den Menschenmassen und machen uns auf den Rückweg zum B&B.
Der nächste Tag beginnt früh. Wir haben kurzfristig eine Tour mit Adventure Bound in den Tracy Arm gebucht und wir sollen schon um 8 Uhr beim Check-in sein. Wir steigen bei der "Captain Cook" ein und müssen erst einmal vorbei an den riesigen Kreuzfahrtschiffen. Wir kommen uns vor als säßen wir in einer Nussschale. Dann geht es hinaus aufs Meer in Richtung Tracy Arm, 50 Meilen südöstlich von Juneau.
Die Sonne scheint und die auftauchenden Eisberge funkeln. Wasserfälle, Berge und tiefe enge Täler säumen den Fjord.
Tracy Arm
Auf dem Rückweg noch einmal Bären am Ufer
Die Tour endet gegen 6 Uhr und wir lassen den Abend bei Bier und Snacks in Red Dog Saloon, einer Institution in Juneau. ausklingen.
Der Tag beginnt mit einem gemütlichen Frühstück nachdem es gestern so gut wie ausfallen musste.
Nach einer Shoppingrunde in der Innenstadt besuchen wir die Alaskan Brewing Co. mit Bierverkostung und Aufstockung des Biervorrates.
Auf dem Glacier Highway fahren wir zum "End of The Road" mit herrlichen Ausblicken auf das Wasser und die Berge. Beim Eagle Beach gibt es ein zünftiges Picknick mit Grillwürstchen vor traumhafter Kulisse.
Fähre von Juneau nach Haines
Heute geht die Reise weiter. Noch einmal eine kurze Fährfahrt nach Haines. Gegen Mittag wird das Auto beladen. Das Gepäcktetris klappt inzwischen einwandfrei, obwohl einige Tüten hinzugekommen sind. An einem kleinen Bootshafen gibt es zum Lunch die volle Dröhnung typischer amerikanischer Appetizer: Onion Rings, Chicken Tender, Popcorn Shrimps, Pommes und Milkshake.



Die schnelle Katamaran Fähre bringt uns in nicht einmal drei Stunden nach Haines.
Haines
Einwohner: 2.400; Hunde: 1.897; Seeadler im Herbst: 4.000; Vogelarten: 260
Haines empfängt uns bei schönstem Sonnenschein, umgeben von strahlenden Gletschern.
Unsere Unterkunft liegt auf einem Hügel im alten Fort Seward. Das Fort wurde 1902 zur Überwachung von Küste und Grenze erbaut. Nach WW II wurde es von Veteranen aufgekauft und dient heute als Kultur- und Kunstzentrum von Haines. In einem der Offiziershäuser ist unser B&B untergebracht.

Nach einem Dinner im Bamboo Room, einer Institution in Haines, mit Fish & Chips und einem Pitcher Bier der hiesigen Brauerei fahren wir zum Tagesabschluss noch an den Chilkoot Lake, wo man immer die Chance hat einem Bären zu begegnen. Es ist allerdings noch reges Treiben dort und so ist die Aussicht auf einen Bären gegen Null, aber am Fluss entdecken wir dann doch noch weit draußen einen Grizzly.
So geht es zurück zur Unterkunft und bei einem Drink lassen wir den Abend auf der Terrasse mit Reggae Musik von rechts und einer Geburtstagsparty von links ausklingen.

Haines ist ein rühriges Städtchen, das immer etwas zu bieten hat. Wir haben Glück und an diesem Wochenende findet auf den Fairgrounds die Southeast Alaska State Fair statt. Wir löhnen 15 Dollar Eintritt und dürfen dafür den ganzen Tag bleiben. Zuerst geht es nach Dalton City, ein altes Kulissendorf aus Disney's Wolfsblut, ein kleiner Hauch von Goldgräberstimmung. In den Gebäuden sind heute Geschäfte untergebracht. Auf dem übrigen Gelände haben sich einheimische Aussteller und Verkäufer angesiedelt, auch Stände, die über Umwelt- und Tierschutz informieren gibt es und etwas Wahlkampf nebenbei kann auch nicht schaden. Es ist für jeden etwas dabei, so ist das Gelände gefüllt mit Einheimischen und Gästen, die ihren Spaß haben. Die Brauerei hat extra ein Jubiläumsbier (40 Jahre State Fair) gebraut, das ist allerdings am späten Nachmittag schon alles ausgetrunken.

Reggae Band Dread Onion


Am Abend verlassen wir die Fair und es reicht gerade noch zu einem Sundowner in der Port Chilkoot Distillery mit Gin-Cocktails. Pizza von gegenüber wäre dazu perfekt, aber die Pizzeria ist total überfordert und kommt mit dem Backen nicht hinterher. Drei Stunden wollen wir dann doch nicht warten.
Haines Highway nach Haines Junction

On the road again goin' places that I've never been
Seein' things that I may never see again
And I can't wait to get on the road again
Nachdem wir in den letzten Tagen vor allem die Fähren der Alaska Marine Highway für uns fahren ließen, sind wir heute wieder mit dem Auto unterwegs. Es geht über den Haines Highway nach Haines Junction, Kanada.
Zunächst geht es am gut gefüllten Chilkat River entlang. Wenn er so viel Wasser mit sich führt ist die Aussicht auf einen Bären wohl heute nicht so groß. Dann ist die einzige Attraktion im Fluss heute nur ein Fishwheel und danach holt uns die Summertime = Construction Time ein. Eine Felswand entlang der Straße wird mit Sprengladungen gespickt und wird in den nächsten Tagen wohl hochgehen.
Das Wetter ist immer noch wunderbar: Sonne pur!!! So haben wir ungetrübte Ausblicke auf die Berge. Wir fahren entlang von Flüssen und Bächen und ab und zu blinkt ein See in der Sonne. So lässt es sich reisen.
Wir überqueren die Grenze nach Kanada und steigen den Chilkat Pass (1.070 m) hinauf. Entlang des Kluane Nationalpark fahren wir bis zum Kathleen Lake und picknicken am Seeufer. Noch ein Strandspaziergang bevor wir die letzten Kilometer bis Haines Junction in Angriff nehmen.

Haines Junction ist das Tor zum Kluane Nationalpark. Es gibt viele Trails in den Park und die Ranger vom Visitor Center stehen gerne mit Rat und Tat zur Seite.
Auch Gletscherflüge über die größten nonpolaren Eisfelder der Welt und die höchsten Gipfel Kanadas werden im Ort angeboten. Trotz des schönen Wetters gibt es heute starke Turbulenzen über dem Eisfeld und alle Flüge sind gestrichen.
Unsere Unterkunft für heute ist das Parkside Inn, ein nettes sauberes Motel. Beim Food Truck "Guys and Dolls" gibt es Riesenpizzen.
Mit dem Gletscherflug hat es heute leider nicht geklappt, aber vor etlichen Jahren haben wir einen Rundflug unternommen. Hier ein paar Eindrücke.
(Die Aufnahmen waren damals noch auf Diafilm.)
Alaska Highway Haines Junction nach Tok
Wiederum ein Sonnentag, genau richtig um die Landschaft entlang des Alaska Highways zu genießen. In der Village Bakery versorgen wir uns mit Kaffee, Brot und Süßstückle für unterwegs und es geht los in Richtung Tok.
Die Kulisse entlang des Kluane ist auf jedem Kilometer sehenswert.
Wir erreichen den kahlen Sheep Mountain und können mit dem Fernglas ganz weit oben, fast am Gipfel eine ganze Herde Dall Schafe ausmachen.
In Burwash Landing sehen wir uns die größte Goldwaschpfanne und ein paar Pionierhäuser an.
Ein Schwarzbär begegnet uns am Straßenrand und auch einen kapitalen Elch haben wir erspäht.
In Beaver Creek gibt es dann eine Picknickpause, bevor es weiter über die Grenze nach Alaska geht.
Schließlich ereichen wir das Tagesziel Tok, das sich links und rechts des Highways erstreckt. Unsere Unterkunft "Caribou Cabins" befindet sich etwas außerhalb im Wald. Zum Dinner geht es zu Fast Eddy, dem einzigen Restaurant in Tok. Oh je, wieviele Leute stehen denn schon davor und warten auf einen Sitzplatz. Aber dann geht es doch recht flott und wir dürfen uns an unserem Pitcher Yukon Gold und saftigen Steaks erfreuen.
Taylor Highway und Top of the World Highway
nach Dawson
Die nächste Fahretappe führt uns wieder zurück nach Kanada. Wir freuen uns auf eine Fahrt mit klarer Sicht und somit wieder tolle Aussicht auf die weite Landschaft.
Nach kurzer Fahrzeit erreichen wir Tetlin Junction, die Verzweigung geht entweder nach Eagle oder nach Chicken. Für uns geht es auf dem Taylor Highway zu den Hühnern. Kurz nach der Abzweigung wird die Straße schon etwas rauer, windet sich und steigt hinauf zum Mount Fairplay. Rechts und links unendliche unbewohnte Landschaft. Deutlich können wir in der Ferne die Alaska Range sehen.
Bald ist der Summit erreicht und es geht wieder bergab. Kurz vor Chicken gehen Schotter und Holperstraße in eine "fast" unberührte Fahrbahn über.
Historic Chicken kann man leider nur mit einer Führung besuchen, aber das alte Postamt, das immer noch geöffnet ist, können wir uns aus der Nähe anschauen. Die drei Chicken-Statuen haben wir auch alle gefunden und wir haben die Relikte der Goldgräber besichtigt, inclusive Outhouses für Hens und Roosters.
Die ersten Göldgräber wollten ihren Ort eigentlich Ptarmigan (Rebhuhn) nennen, aber keiner wusste wie man das schreibt, darum einigte man sich schließlich auf den einfachen Namen Chicken.
Im Gebäudecomplex Downtown Chicken geht es nach Einkäufen im Souvenirshop zum Chicken-Cafe zur Chickensoup.
So gestärkt geht es weiter, teilweise durch noch aktives Mining Gebiet.
Vom früheren Roadhouse Boundary, wo wir vor vielen Jahren noch den "Best Coffee in Boundary" getrunken haben, ist heute nicht mehr viel übrig und es rottet vor sich hin.
Wir ereichen die höchstgelegenste und nördlichste Grenzstation auf dem Landweg,Poker Creek, die ganz allein in der Landschaft steht.
Auf dem Yukon River gibt es eine Grenzstation, welche noch weiter nördlich liegt. Vor ein paar Jahren sind wir dort mit dem Kanu in die USA eingereist.
Ein letztes Mal überqueren wir die Grenze nach Kanada.
Über den Top of the World Highway geht es auf das letzte Etappenstück nach Dawson. Wir erreichen den höchsten Punkt am Highway und die Erde liegt uns zu Füßen. Eine unglaubliche 360 Grad Aussicht.
Auf der Weiterfahrt trüben Rauchwolken die Aussicht. In der Ferne brennt der Wald. Kein Wunder bei der Trockenheit. Fast überall herrscht extreme oder zumindest hohe Brandgefahr.
Bald geht die Fahrt bergab und auf Dawson zu. Vom Highway erhaschen wir erste Ausblicke auf den Yukon und wenig später grüßt uns Dawson vom anderen Flussufer. An der George Black Ferry müssen wir etwas warten bis auch wir auffahren dürfen und übersetzen können. (Die Überfahrt ist kostenlos)
Unsere Unterkunft: Juliette's Manor B&B haben wir aufgrund der guten Bewertungen im Netz gebucht. Wir sind allerdings weder von den Zimmern noch von der Wirtin überzeugt. Bei uns eher die Bewertung: Na ja! Das Frühstück haben wir probiert, aber das einstimmige Fazit lautete: Das brauchen wir morgen nicht mehr.
Welcome to Dawson
Die legendäre Goldgräberstadt Dawson City, das Mekka des Goldrausches, war vor seiner Blütezeit eine Weide für Elche am Ostufer des Yukon River. Vom Schriftsteller Jack London wurde Dawson City als das "Paris des Nordens" bezeichnet und hatte zu dieser Zeit über 16.000 Einwohner.
Heute kann man, über Holzbürgersteige laufend, die restaurierten historischen Gebäude im Wildwest-Flair bewundern. Noch immer liegt über der zweitgrößten Stadt des Yukon Territoriums ein Hauch von Abenteuer und Goldrausch. Bis heute kann man an einem der freien Claims selbst Geröll und Schlamm waschen und vielleicht Gold finden.
Midnight Dome
Das Wetter ist toll, aber es liegt ein Rauchschleier des Waldbrandes über der ganzen Gegend. Trotzdem machen wir uns hinauf zum Midnight Dome, um uns Dawson, Yukon und Klondike River und die durchwühlten Goldfelder von oben anzusehen.
Discovery Claim und Bonanza Creek Road
Wir tauchen entgültig ein in die Zeit der großen Goldfunde. Hier im Rabbit Creek wurde das erste Gold gefunden und löste einen riesigen Goldrausch aus. Abenteurer aus nach und fern machten sich auf, um ihr Glück zu versuchen. Die meisten scheiterten und bezahlten manchmal sogar mit dem Leben.
Wo ist das Gold?
Auf staubiger Gravelroad durch die Goldfelder, vorbei an Claim 33 mit verrosteten Relikten der goldenen Zeit, an der riesigen Dredge bis zum Dicovery Claim, wo alles begann. Hier entstand ein Interpretive Trail, der zu einem informativen Spaziergang einlädt.
Bonanza Creek Road: Manchmal tut man sich mit dem Ausblick schwer.
Blick vom King Salomon Dome und Heritage Trail
Dempster Highway bis zum Tombstone
Das Frühstück im B&B haben wir einstimmig gecancelt und frühstücken in Downtown mit leckerem Kaffee und frischen Muffins. Sandwiches für den Lunch werden auch gleich mitgenommen. Das Auto wartet fertig gepackt auf uns. Ziel: Dempster Highway.
Tombstone Monolith
Zuerst geht es ein Stück auf dem Klondike Highway bis zu Hendersons Corner und dann einmal abbiegen auf den Dempster Highway. Er führt über 736 km auf der Schotterpiste bis nach Inuvik in den Northwest Territories. Dazwischen Landschaft pur und nur hin und wieder ein Versorgungspunkt. Wir fahren heute nur bis zum Tombstone Park. Die Fahrt führt anfangs noch durch Wälder hinauf zum Tombstone Mountain Outlook. Die Baumgrenze ist erreicht und niedriges Buschwerk geht in die Tundra über.
Wer Zeit, Lust und den entsprechenden Mietwagen hat kann sich auf die Weiterreise über den Arctic Circle bis hoch nach Inuvik machen. Hier ein paar Eindrücke aus früheren Jahren:
Wir machen uns auf die Rückfahrt nach Dawson. Als Quartier für die Nacht haben wir uns bei Klondike Kates Cabins eingebucht. Das große Gepäck bleibt im Auto. Zur Happy Hour geht es dann auch zu Kate. Ein Bier nach der staubigen Fahrt tut gut und wenn wir schon da sind gibt es das Dinner gleich hinterher.
Nach einem Sundowner auf unserer kleinen Terrasse geht es ab ins Bett. Irgendwie war der Tag wohl doch anstrengend. Morgen geht es dann auf die letzte Fahretappe zurück nach Whitehorse.
Im September, wenn die Nächte hier wieder länger sind, hat man gute Chancen in Dawson Nordlichter zu sehen. So ging es uns im Jahr 2004. Die Lichter tanzten durch das ganze Städtchen und vom Midnight Dome entstanden dann diese phantastischen Bilder. (Man bedenke, das waren noch Diafilme)
Klondike Highway nach Whitehorse
Moose Creek Lodge
Five Finger Rapids
Montague Roadhouse
Letzte Rast in der Braeburn Lodge mit den berühmten Cinnamon Buns
Whitehorse hat uns wieder. Wir nächtigen wieder bei Muktuk Adventures.
Die letzten Tage in Whitehorse
Wir sind zurück am Ausgangspunkt unserer Reise bei Muktuk Adventures. Geplant ist für die verbleibende Zeit nichts. Aber wie ihr seht, es gibt immer etwas zu tun, zu entdecken und zu genießen.
Mit dem Kanu auf dem Takhini River
Entspannen am Lake Laberge und am Takhini River
Lunch bei Klondike Rib and Salmon Bake einer Institution, die man probiert haben sollte. Das Restaurant befindet sich in den ältesten Gebäuden von Whitehorse.
Die Warteschlange ist meistens unvermeidlich.


Zum Abschluss noch Frank Turners leckere Blueberry Pancakes, die es zu seinen aktiven Zeiten in der Lodge noch jeden Sonntag gab. Für uns hat er die alten Zeiten noch einmal hochleben lassen. Vielen Dank Frank, you made my Day!!!

So das war es dann mit Kanada und Alaska für das Jahr 2018.
Barbara und Roland hat die Reise so gut gefallen, dass sie sich uns 2022 noch einmal angeschlossen haben.
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