Von Crescent City nach Florence
25. Juni 2024
Das Motel für diese Nacht war bis auf den freundlichen Rezeptionisten nur zum Vergessen. Die Dusche tropfte unaufhörlich und das Mobiliar sollte man besser nicht verrücken, ansonsten wäre es sicher zusammengefallen. Wenigstens das Bett war in Ordnung. So ist es auch nicht verwunderlich, dass wir schon früh auschecken und uns auf die Weiterfahrt machen.
Wir nähern uns dem Ende unserer Reise entlang der Westcoast. Heute geht es von Kalifornien in den letzten Bundesstaat der Lower 48, nach Oregon. Leider ist der Start nicht so gelungen: Überall hat sich dichter Nebel eingeschlichen. Aber was hilft es, wir machen einfach das Beste daraus.
Entlang des Samuel Boardman State Parks gibt es viele Aussichtspunkte auf die zerklüftete, felsige Küste. Wir sehen Nebel, nur am Aussichtspunkt der Natural Bridges Cove kann man die Umrisse des Bogens erahnen.
Das Beste ist es vielleicht erst einmal abzuwarten. Hin und wieder reißt die Sonne ein paar Gucklöcher in den Nebel. Das lässt uns hoffen. Wir fahren weiter bis zum Ort Gold Beach und gönnen uns im First Chapter Coffee House einen Barista Kaffee erster Güte und teilen uns einen Berryscone.
Man kann inzwischen schon etwas sehen
....oder doch nicht
Wir fahren über eine Siebenbogen-Brücke, die Patterson Memorial Bridge von 1931 über den Rogue River. Das Wetter scheint sich etwas zu bessern aber wir warten doch lieber noch etwas ab. Am schönen Arizona Beach mit Picknick Bänken lässt es sich aushalten.
I.L. Patterson Memorial Bridge
Arizona Beach Park
Entlang der Küste tun sich jetzt immer mehr Ausblicke auf die wilde Küste auf, mal mit mehr und manchmal mit weniger Nebel.
Diese Formation haben wir "die Schildkröte" genannt
In der kleinen Stadt Port Orford findet man den Battle Rock, ein Basaltblock am Strand. Im Jahr 1850 hat der US Congress beschlossen, dass weiße Siedler in Oregon Land beanspruchen können. Dieser Beschluß ist aber gefallen, ohne die bisherigen Bewohner, die Dene (Tsut Dah) zu fragen. In 1851 sind die ersten 9 Siedler dort angelandet und wurden folglich von den Indianern angegriffen. Sie haben sich auf den Felsen retten können und sich in der Nacht nach Norden davon geschlichen. Als Folge hat die Armee mit Gewalt den US Beschluß umgesetzt und somit wurde das Ort zur ersten weißen Siedlung an Oregons Westküste.
Wir fahren hinaus zum Cape Blanco Lighthouse, das am westlichsten Punkt von Oregon liegt und das älteste Lighthouse Oregons ist. Wir sehen nichts als Nebel, der Wind pfeift und reißt einem fast die Kamera aus den Händen. Dann gibt es eben von dort kein Bild.
Face Rock State Park
Den Felsen im rechten Bild haben wir "den Buddha" genannt, da er fast so aussieht wie ein sitzender Buddha in Südostasien.
In Bandon haben wir bei der Käserei angehalten und uns mit dort hergestelltem Käse versorgt. Aus ihrer Milch stellen sie auch Eis her. Was für eine positive Überraschung! Da mussten wir zuschlagen! Wir haben bisher nur Eisläden gefunden, welche aus Eimern industriell gefertigtes Einheitseis verkauft haben.
Die weitere Fahrt nach Florence, unserem heutigen Ziel, verlief eher ohne weitere Highlights. Über Brücken, an Stränden vorbei, bringt uns Buddy wieder sicher ans Ziel.
In Florence angekommen, beziehen wir unser Zimmer im Driftwood Shores Hotel.
Jedes Zimmer hat Meerblick - einfach spektakulär.
Wir haben uns eine gute Flasche Zinfandel, im Bourbon Barrel gereift, geleistet und zusammen mit dem Käse, einer Salami italienischer Art und einem Pseudobaguette zum zünftigen Abendessen verkostet. Das klingt jetzt echt besser, als es wirklich schmeckt. Die Amerikaner haben in Sachen Käse, Wurst und Brot noch reichlich Luft nach oben.
Danach geht es noch an den Strand und der Tag vergeht mit einem tollen Sonnenuntergang.
Morgen geht es zur letzten Etappe des zweiten Teils unserer Reise, nach Portland.
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