Amarillo nach Tucumcari
08. Juni 2024
Heute gehen wir nicht weiter auf der Route 66 sondern wollen die Gegend um Amarillo erkunden.
Gestern Abend gab es kräftige Gewitter und dadurch hat sich die Luft deutlich abgekühlt. Wie geschaffen für das Highlight heute:
der Palo Duro Canyon. Kaum 40 Meilen von Amarillo ist das nur ein kurzer Abstecher.
Es ist früher Morgen und es sind erst wenige Leute unterwegs. Entsprechend ruhig kann man die Landschaft auf sich wirken lassen.
Die Wege waren zum Teil noch von dem Gewittern gestern überspült. Buddy, mit seinem Allradantrieb, hat aber alle Hürden problemlos gemeistert.
Der Hin- und Rückweg war geprägt von meilenweitem Weideland. Man sieht nur Gras und Weiderinder, ab und zu eine Farm - wir sind ja in Texas.
Da wir noch ein paar Stündchen Zeit haben, haben wir beschlossen, uns die Altstadt von Amarillo anzusehen. In unserem Reiseführer waren kleine Lädchen und Restaurants aus der vorletzten Jahrhundertwende versprochen worden. Als wir die angegebenen Adressen angefahren sind gab es aber nur Banken und 100te Autohändler. Außer dem bekannten Route 66 Zeichen hat nichts auf die Geschichte hingedeutet. Na ja, dann nehmen wir ein gutes Mittagsmahl ein und verbringen den restlichen Nachmittag mit Vorbereitungen auf die nächsten Tage.
Morgen früh geht es weiter nach Tucumcari, New Mexico.
09. Juni 2024
Heute sind wir früh auf der Straße. (Das Hotel nervt schon seit gestern Abend und erinnert uns an die Check-out Zeit) Wir wollen unterwegs in Ruhe frühstücken.
Die Route 66 führt immer parallel zur Interstate aus Amarillo hinaus. Die Landschaft bleibt monoton und wir erwarten heute auch nicht allzu viele Sehenswürdigkeiten.
In Vega steht seit dem Beginn der Route 66 in den 20er Jahren die Magnolia Service Station.
Der Besitzer hat in der ersten Etage über seiner Service Station gewohnt. Klein aber fein.
Halfway of the Journey!
When you're here, you're halfway there
Dann ist es soweit: in Adrian, Texas, haben wir den Midway Point erreicht; wir haben also die Hälfte der Route 66 geschafft.
Im urig eingerichteten Midpoint Cafe hatten wir unser Frühstück geplant und haben auch sofort einen Sitzplatz ergattert. Bis zur Bestellung hat es dann schon etwas gedauert, aber es sind ja schließlich mehrere Gäste da. Man hat uns etwa eine Stunde lang mit dem typisch amerikanischen Blümchenkaffee zugeschüttet, aber unser Frühstück ist nicht gekommen. Jede Menge neuer Gäste hatten schon lange ihre Speisen, wir haben immer noch gewartet. Als wir die Kellnerin mehrfach darauf angesprochen haben, hat sie kurz geantwortet: "It is a busy day. We are working on it". Was wir so übersetzt haben: fragt nicht noch einmal nach, irgendwann werdet ihr euer Frühstück schon bekommen. So haben wir das Cafe und Texas ohne Frühstück verlassen.
Gleich hinter Adrian ist Texas durchquert und wir erreichen New Mexico. Die Uhr wird eine Stunde zurückgestellt auf
Mountain Time. Die Route 66 läuft in groben Zügen noch immer parallel zur Interstate. Ab und zu werden wir jedoch auf die Interstate geleitet, da Teilstrecken der Route 66 in diesem Abschnitt nicht mehr vorhanden oder nicht befahrbar sind.
New Mexico, "Land of Enchantment" gehört zu den jüngsten Staaten der USA und ist eher dünn besiedelt. 20 Einwohner kommen auf die Quadratmeile, dafür gibt es über 13.000 Farmen. So kann man davon ausgehen, dass es im Staat mehr Rinder als Menschen gibt.
So erreichen wir Tucumcari, New Mexico, unser heutiges Tagesziel.
Der erste Halt ist, wie könnte es anders sein, das Kix-on-66-Diner. Vielleicht haben wir hier mehr Glück zum verspäteten Frühstück. Wir hatten sowas von Glück! Leckere Pancakes mit Sirup und Rührei und sogar Spiegeleier mit Speck wurden prompt serviert. Der Tag ist gerettet!
So gestärkt sehen wir uns nun in Tucumcari um. Das Städtchen hat einen leicht verstaubten 50er bis 60er Jahre Flair. Uns gefällt das viel besser als das geschäftige Amarillo,
Durch die gewonnene Stunde haben wir noch jede Menge Zeit bis zum Einchecken im Hotel. Die nutzen wir, um die ersten Souvenirs bei Tee Pee Curios zu erstehen, einen richtig gut gebrauten Kaffee zu trinken und im Waschsalon eine Ladung Wäsche zu waschen.
Am Abend zeigen sich die alten Neonreklamen in voller Pracht.
Im Mai 2023 hat ein Sturm viele der Reklamen zerstört und sie mussten wieder vollständig restauriert werden.
Einen schönen Sonnenuntergang gibt es noch dazu.
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